Feuerwerk Fotografieren
Das Jahr ist erst wenige Tage alt und die ganzen Silvesterfotos sind bereits weit unten in den News-Feeds von Nachrichtenportalen und sozialen Netzwerken verschwunden..
Nicht wenige sind von ihrer Arbeit mit Kamera und Feuerwerk jedoch enttäuscht.
Verrauscht, verwackelt, falsch belichtet oder voller Qualm - an Gründen für fotografische Silvesterfehlschläge mangelt es nicht - leider.
Um zumindest für den nächsten Jahreswechsel gerüstet zu sein, erkläre ich euch hier, wie ich Feuerwerksbilder mache.
Gebraucht werden dafür eine Kamera, ein stabiles Stativ, ein Fernauslöser und Photoshop, oder Gimp oder was ihr am liebsten benutzt.
Im Beispiel hier, wird Photoshop verwendet.
Zunächst braucht ihr einen Standort, den sucht ihr euch am besten ein bis zwei Tage vorher aus - mit einem Plan B, falls ihr dort wegen des großen Andranges oder Sperrungen doch nicht hin könnt.
Ich bin immer 1-2 Stunden vorher dort um den Platz zu sichern, ein Campingstuhl ist vorteilhaft aber natürlich unnötig, falls ihr auf dem heimischen Balkon Stellung bezieht.
Trotzdem wird das erste Bild noch ohne Pyrotechnische Effekte geschossen - es dient später als eine Art Leinwand, aber dazu gleich mehr.
Die Kamera kommt auf das Stativ und wird ausgerichtet und fokussiert. Seht dabei zu, dass sie wirklich fest und Stabil auf dem Stativ steht und, dass selbiges ebenfalls einen festen Stand hat.
Als ISO-Wert nehme ich in solchen Fällen 64-100, eine Blende von 11 und eine Belichtungszeit von 30 Sekunden. Als Format ist RAW zu empfehlen - wie fast immer.
An der Stelle könnt ihr schonmal auslösen und schauen ob euch die Perspektive gefällt, ob richtig fokussiert ist und natürlich ob die Belichtung für eure Situation passt.
Wenn alles passt, lasst die Kamera genauso stehen wie sie ist, stellt den Fokus auf “manuell” und prüft nochmal die Schärfe, berührt ab jetzt auf keinen Fall das Stativ oder Fokus und Zoomring.
Natürlich darf auch niemand dagegen treten.
Bringt zur Not Absperrband an oder schickt die Leute nach draußen zum Böllern!
Gegen 0 Uhr ist es in den meisten Kulturen soweit:
Die Raketen und Böller werden gezündet, das ist auch euer Startschuss:
Die Belichtungszeit der Kamera auf 10 Sekunden reduzieren und abdrücken.
Wichtig ist bei den Aufnahmen, dass nur das Feuerwerk wirklich zu sehen sein muss - den Rest habt ihr bereits am Anfang belichtet.
Und nochmal abdrücken und wieder und wieder, bis entweder das Feuerwerk vorbei ist, oder ihr der Meinung seid, dass es reicht.
Macht ihr auch diese Bilder mit 30 Sekunden oder mehr, habt ihr den ganzen Qualm des Feuerwerks im Bild, das wollt ihr in den meisten Fällen nicht.
Das erste Foto mit den 30 Sekunden könnt ihr entwickeln wie immer, die nachfolgenden solltet ihr so entwickeln, dass man das Feuerwerk gut sieht.
Ihr könnt die ganzen Bilder dann exportieren und das Anfangsbild in Photoshop öffnen.
Dann zieht ihr der Reihe nach die 10 Sekunden-Bilder hinein - als Ebenenfüllmethode wählt ihr unten rechts "Aufhellen" anstelle von "Normal".
Auf diese Weise werden jeweils nur die helleren Bereiche sichtbar - also das Feuerwerk.
Und ihr könnt Bild für Bild das Feuerwerk in eure Szenerie einfügen, falls eines davon nicht so gut ist, könnt ihr die Betroffene Ebene einfach wieder rausschmeißen. und nach getaner Arbeit über "Speichern unter" das Ergebnis sichern.
Eventuell gibt es noch andere bessere Möglichkeiten Feuerwerksfotos zu machen, das hier ist nur meine.
Wenn ihr bessere Methoden kennt, schreibt mir doch mal! :)
Gutes Gelingen!
Folgt dem Blog auf Facebook:
facebook.com/huskypixels