Kamera gekauft - Was danach kommt
Die Kamera ist gekauft und los gehts.
Die ersten Tage sind von vielen typischen Dingen geprägt, die Anfängern passieren.
Wenn sich der geneigte Leser hier wiederfindet, lass' dir gesagt sein, dass ich mir die Dinge nicht ausgedacht habe und, dass es sehr vielen genauso geht oder gegangen ist.
Einige der Dinge hier unten habe ich auch gemacht;
Mit Tenedenz zu den peinlicherern...
Also nicht hängen lassen und weitermachen! :)
Tag 1
- Akku aufgeladen.
- Speicherkarte gekauft.
- Mit "grüner Kamera" verwackeltes Bild der eigenen Wohnung gemacht.
- Jeden fotografiert, der nicht schnell genug abhaut.
- Fotos auf den Rechner überspielt - kann man die mit Paint bearbeiten?
- Facebook Album mit dem Titel "Neue Kamera" erstellen und Fotos hochladen.
Ohne die ersten Opfer zu fragen.
- Likes von Freunden und Verwandten gezählt.
- Kommentiert wieviel die Kamera gekostet hat und, dass das ein echtes Schnäppchen war - mit dem UV-Filter.
- Fanpage mit der Bezeichnung "$VORNAME_NACHNAME Photography" erstellt.
- Auf Facebook in Fotogruppen angemeldet und Bilder hochgeladen.
- Vergeblich auf Reaktionen gewartet und über alle aufregt, deren Fotos ganz offensichtlich "nur geshoppt" sind.
- Auf Youtube Videos von Benjamin und Galileo-Design reingezogen.
- Ins Bett gegangen und von der großen Fotografenkarriere gefolgt vom Reichtum geträumt.
Tag 2
- Kamera auf RAW umgestellt, wie in den Videos auf Youtube gesagt.
- Rausgegangen und Blumen fotografiert - nur echt mit Cola-Dose im Hintergrund.
- Auf den Sonnenuntergang gewartet.
- Zuhause angekommen und Bilder auf den Rechner überspielt.
- In einer FB Gruppe fragen , warum diese .CR2 oder .NEF-Dateien nicht mit Paint aufgehen.
- Kommentare gelesen und den Therapeuten angerufen.
- Geknackte Version von Lightroom runtergeladen.
- Fotos nochmal auf den Rechner überspielt.
- Nebenher Lightroom Tutorial-Videos angeschaut.
- Alle Regler außer "Belichtung" auf Maximum gestellt - man, sieht das geil aus! Die in der Gruppe werden Augen machen.
- Gegoogelt, wie man Wasserzeichen in die Fotos packt.
- "Alles markieren"-->Erst auf die eigene Seite hochladen, dann in der Gruppe teilen.
- Kommentare lesen und Antworten, dass keiner den Stil versteht.
- In den Schlaf weinen.
Tag 3
- Amazon nach Objektiven aus den ganzen Tutorial Videos durchforstet und sich gefragt, wie so ein Antrag auf Privatinsolvenz aussieht.
- Neue FB-Gruppe gesucht und gefragt, wie man den Hintergrund verschwimmen lässt.
- Gefragt, ob dieses Tamron 70-300 gut ist.
- Mehr YouTube Videos schauen.
- Alles genervt weggelegt. Es ist alles zu viel!
- Ins Bett und durchgerechnet, ob man sich nicht doch ein neues Objektiv leisten kann.
Tag 4
- Auf den Clubabend vorbereiten - Man will ja Fotos machen...
- Auf die Frage des Türstehers, ob man die Kamera angemeldet hat, keine Antwort gewusst.
- Kamera unter den Augen des Security Menschen an der Garderobe abgeben.
Tag 5
- Stativ gekauft und HDR-Software runtergeladen.
- Abends die Einfahrt fotografiert und alle Regler auf Maximum.
- Upload in die FB Gruppe mit der Nachricht "Heute mal ein HDR".
- Termin mit dem Therapeuten vereinbart.
Tag 6
- Buch über Fotografie gekauft.
- Die ersten 100 Seiten gelesen.
- Tipps ausprobiert.
- Vorerst frustriert aufgegeben.
- Karriere in der internationalen Modebranche vorerst verschoben.
Tag 7
- Dieses 50mm Objektiv gekauft, von dem immer alle reden.
- Gewundert, warum man damit nicht zoomen kann.
Buch weiter gelesen.
Endlich wirklich verstanden wie man den verschwommenen Hintergrund hinbekommt.
Auf Amazon nach Blitzen gesucht.
Tag 375
- Die alten Fotos zufällig nochmal gefunden und mit der Person, die sie gemacht hat, nichts zu tun haben wollen.
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