Texas Tagebuch - Tag 3: Texas Barbecue
Wer von euch an das Klischee glaubt, dass Texaner Barbecue lieben, hat verdammt recht.
Ich hatte den vergangenen Abend erwähnt, dass fast alle meiner Freunde in Deutschland meinen Käsedip lieben und ich auch gerne mal ein Gulasch koche.
Damit hatte ich offenbar offene Türen eingerannt..."Bring it on, man!"
So waren wir an Tag 3 zunächst einmal einkaufen - Fleisch für das Gulasch zu bekommen, war kein Problem, ebensowenig frische Jalapenos für den Käsedip.
Was ein Problem war, war den Gouda zu finden.
Das fing damit an, dass kein Schwein wusste, wovon ich da überhaupt redete.
"You know, like - cheese...from the Netherlands..."
"Oooh you mean Guudaa (sic!)"
Den gab es tatsächlich - importiert aus Europa.
Der Käsedip war gerettet.
Zwar war ich mir nicht mehr sicher, was der Käse in deutschen Supermärkten kostet, andererseits spielte es keine große Rolle - ich bin grade nicht in Deutschland.
Geräucherter Bauchspeck für das Gulasch hingegen, war nicht zu bekommen - da musste der normale dünne Frühstücksbacon reichen.
Das Gulasch braucht 3-5 Stunden bis es fertig ist - viel Zeit zum Trödeln war daher nicht.
Außerdem war Carl etwas angeschlagen und daher müde - mir machte noch immer die Zeitverschiebung etwas zu schaffen - ich bereitete das Gulasch vor, sodass es leise im Weißwein köcheln konnte, bevor wir uns nochmal hinlegten.
Einige Stunden und Gewürze später befand ich, dass es soweit war, dass Carl etwas davon probieren konnte.
Es schnitt mit der Bestnote "Badass" ab.
Auf meine Frage, ob er denkt, dass den anderen das schmeckt, bekam ich lediglich die Gegenfrage ob ich in verarschen wolle, Dude.
Der Käsedip war schnell fertig und wir machten uns auf den Weg zu Dobber, der das BBQ organisierte.
Letztlich waren wir ca. 20 Leute und alle waren vom Käsedip und vom Gulasch begeistert.
Da fiel mir dann doch ein Stein vom Herzen.
Ich war zunächst unsicher ob ich den hiesigen Gaumen mit meiner Art zu kochen treffen konnte.
Nachdem ich die Frage ob Deutschland auf der Südhalbkugel liegt, klären konnte, beschloss ich mein kleines Mitbringsel in Form von sechs Flaschen Gaffel Kölsch zur Verköstigung freizugeben.
Da ich nur so wenige hatte, bekam jeder noch etwas weniger als eine Stange (Ja, ein paar Gläser hatte ich auch im Gepäck).
Die Leute haben das probiert, als wäre es eine 1.000 Euro Flasche Cognac.
Dann erinnerte ich mich an die Flugkosten und erkannte, dass sie vielleicht gar nicht so falsch damit lagen...
Das, in Deutschland oft verschmähte, Kölsch kam hier in Texas sehr gut an.
Interessant ist auch, dass viele Menschen auf den ersten Blick zwar wie Rednecks wirken,
in Wahrheit jedoch erstaunlich gut über die Welt bescheid wissen und sich Gedanken machen.
So hatten wir als Gesprächsthemen beispielsweise den Ukraine-Konflikt, Bildungspolitk, NSA-Skandal und die Finanzkrise.
Die Inhalte hier wiederzugeben, würde allerdings den Rahmen sprengen ;)
Ich habe hier auf jeden Fall eine sehr schöne, interessante und lehrreiche Zeit.
Im nächsten Artikel berichte ich euch dann von meinem Besuch auf einem Schießstand und warum Actionfilme eigentlich 6-8 Stunden dauern müssten.
Bis dahin! :)