Langzeitbelichtungen
Weil ich immer wieder Mails, Nachrichten und Drohbriefe von euch bekomme,
wie ich bestimmte Bilder gemacht habe, habe ich beschlossen hier mal das ein- oder andere Bild zu besprechen.
Heute erkläre ich, wie ich dieses Bild gemacht habe:
Die Wolken die sich hinter dem Dom in Linien ziehen, sind nicht etwa das Ergebnis von Photoshop-Spielereien (habe kein Photoshop) sondern ganz einfach Bewegung die über längere Zeit verfolgt wurde.
Was braucht man nun also und wie
geht man am besten vor?
Wir brauchen:
- Ein Stativ
(ein Günstiges reicht für den Anfang) - Eine Kamera, die es ermöglicht
Blende und Belichtungszeit selbst ein-
zustellen. - Einen Fernauslöser (ca. 10 Euro)
- Eine Taschenlampe schadet nicht.
Jetzt haben wir alles beisammen - aber wie machen wir jetzt unser Bild?
Für das Bild mit dem Dom brauchen wir einen Himmel mit ein paar Wolken und etwas Wind damit sie sich bewegen und wir diesen Effekt bekommen.
Als erstes suchen wir uns mit der Kamera die Position aus, aus der wir das Bild aufnehmen möchten.
Dann kommen wir zu den Einstellungen:
Ich stelle meist Blende 8 ein um die beste Schärfe zu erzielen.
Den ISO-Wert, also die Lichtempfindlichkeit, lasse ich auf dem Standardwert von 200 oder 64, je nach Kamera.
Nun noch die Belichtungszeit;
Meine Kamera lässt durch normale Einstellungen maximal 30 Sekunden zu - was meist zu kurz ist.
Wenn sich die Wolken sehr schnell bewegen und trotz der Nacht viel Licht vorhanden ist, kann das auch ausreichen.
Aber wenn es eine längere Belichtung braucht, stellen wir die Kamera in den „bulb“ Modus.
In diesem Moduskönnen wir per Fernauslöser die Belichtung starten, und durch einen weiteren Knopfdruck wieder stoppen.
Auf diese Weise können wir bis zu 30 Minuten belichten.
Ich muss sagen, dass ich bei der Ermittlung der Belichtungszeit intuitiv vorgehe - Wenn das erste Ergebnis nicht gut ist, nehme ich in Abhängigkeit ob das Bild über- oder unterbelichtet ist eine längere oder kürzere Belichtungszeit.
Wenn ich eine kürzere Belichtungszeit nehmen müsste, mir dann aber der „Wolken-Streifeneffekt“ fehlt, schließe ich die Blende weiter (dann auf 11 oder mehr) um das zu kompensieren.
Mit der Zeit gewinnt man ein Gefühl dafür, man muss es nur ein paar Mal machen ;)
Achja...ich hatte die Taschenlampe vergessen, die kann uns folgendermaßen helfen:
Wenn es dunkel ist, tut sich der Autofokus oft schwer.
Daher beleuchte ich eine Stelle des Motivs kurz damit, lasse die Kamera fokussieren und stelle sie dann in den manuellen Fokus - damit sie es beim Auslösen nicht noch einmal versucht und scheitert ;)