Welche DSLR für Einsteiger?

Du willst in die Fotografie einsteigen, aber weißt nicht so recht worauf es ankommt und was man am Besten nimmt?

Ich will hier mal den ein- oder anderen ganz simplen Anstoß geben.

Sicher hast Du dich einige Zeit durchs Netz gehangelt um alles mögliche über Megapixel, ISO-Bereiche und Videofunktionen zu lesen.

Wenn Du erst mit der SLR-Fotografie anfängst, gebe ich dir folgenden Ratschlag:

Vergiss das alles.

Megapixel sind seit Jahren nicht mehr wichtig - alles was 8 MP oder mehr hat,
ist ausreichend - es ist schon bei dieser Auflösung praktisch nicht mehr möglich auf einem
normalen Fotodruck einzelne Pixel zu erkennen.
Ich habe selbst einen Leinwand-Druck in der Größe 120cm x 80cm von einem 12 Megapixel Foto an der Wand - Pixel sieht man da nicht.

Der ISO-Wert, also die maximale Lichtempfindlichkeit, spielt vor allem eine Rolle, wenn man in besonders dunklen Umgebungen ohne Blitz und Stativ fotografiert.

Hohe ISO-Werte sind bei heutigen DSLR auch kaum noch ein Thema - vor allem für Anfänger nicht.

Möchte man Videos aufnehmen, sollte einem folgendes klar sein:

DSLR-Kameras sind dafür *eigentlich* nicht gedacht.
Nimmt man damit Videos auf, sollte man überlegen direkt ein externes Mikrofon
mitzukaufen.

Die Kameras haben zwar schon Mikrofone eingebaut, das Problem dabei ist aber, dass es durch die Nähe zur Mechanik auch die Betriebsgeräusche des Objektivs aufnimmt - und diese Geräusche hört man im Video sehr deutlich.

Außerdem ist die Tonqualität der meisten externen Mikrofonen deutlich besser.

Um es kurz zu machen:

Gehe in ein Geschäft und kaufe die Kamera die am besten in der Hand liegt und den besten Eindruck vermittelt.

Es ist nicht so sehr das Kameragehäuse oder der Sensor selbst, der über die Bildqualität entscheidet - vielmehr ist es das verwendete Objektiv.

Wenn Du anfängst zu fotografieren, weißt Du ohnehin erst einmal nicht sicher was genau
Du fotografieren willst, und selbst wenn Du es wüsstest:

Aus Testberichten und/oder Videos wirst du auch nicht viel schlauer.
Das geht nur über das Ausprobieren und Experimentieren.

Jedem der anfängt aus Leidenschaft Bilder zu machen rate ich, dass man besser zunächst etwas weniger Geld für das Kameragehäuse ausgibt und das stattdessen in eine (!) Linse investiert - nämlich die 50mm f/1,8 es gibt sie praktisch von allen Kameraherstellern,
ist preisgünstig, scharf, lichtstark
und man kann damit ganz hervorragend freistellen.
Es gibt diese Portraits bei denen nur das Gesicht scharf ist und der Hintergrund verschwimmt - solche Bilder kann man damit machen.

Gleiches gilt für die 35mm Linse.

Der einzige Nachteil den man sehen kann ist, dass es sich dabei um eine sogenannte Festbrennweite handelt.

Das heißt man kann damit nicht zoomen.

Das sehe ich für den Anfänger allerdings eher als Vorteil, denn eben dadurch, dass man nicht zoomen kann, beschäftigt man sich automatisch näher mit dem Motiv, geht drumherum, sucht die beste Perspektive und wird damit erst einmal die besseren Bilder machen, als mit der sogenannten Kitlinse.

Ein weiterer Grund ist, dass man grade am Anfang nicht so recht weiß was für Bilder man machen möchte und was einem an der Fotografie Spaß macht.

Diese Linse ist eine gute Möglichkeit eben genau das herauszufinden.
In weitere Objektive kann man noch immer investieren, wenn man genau weiß was man möchte.

Das Kameragehäuse selbst wird irgendwann veraltet sein - und ein Neues muss her.
Die Objektive aber, begleiten einen von Kamera zu Kamera.

Daher sind die Linsen die eigentliche Investition und weniger die Kamera.

Lasst euch nicht von technischen Details und dem Modelldschungel verwirren - die Technik ist nirgendwo so eine Nebensache wie bei der Fotografie.

Euer Blick für Motive ist 1.000 mal wichtiger als jeder Halbleiter.

Ich hoffe ich konnte euch bei eurer Entscheidung ein wenig unterstützen.

Man sieht sich :)

 

PS: Ob ihr Canon, Nikon oder Pentax nehmt, ist übrigens vollkommen egal, bei den beiden „großen“ ist nur die Objektiv- und Zubehörauswahl am größten.